Die Internationale Flugambulanz e.V. (IFA) erhielt am 4. September einen dramatischen Rettungsnotruf. Die Tochter eines türkischstämmigen Mitgliedes alarmierte die IFA-Notrufzentrale um 17.28 Uhr deutscher Ortszeit. Ihr 80-jähriger Vater sei bei seinem Aufenthalt in Erzurum mit akuter Herzinsuffizienz und Atemnot in ein örtliches Krankenhaus eingeliefert worden. Nach der Aufnahme aller wichtigen Mitgliedsdaten kümmerte sich die IFA-Notrufzentrale sofort um die Rückholung.

Tausendfach bewährte Prozesse liefen an. Als Erstes klärte man mit den Ärzten aus Erzurum, ob der Patient überhaupt transportfähig ist. Nach mehreren Telefonaten mit dem örtlichen Krankenhaus wurde dies am 5. September um 18.44 Uhr positiv bestätigt und die Alarmierungskette konnte weiterlaufen. Am 6. September um 9.00 Uhr startete eine modern ausgestattete Turboprop mit der türkischsprachigen Crew an Board Richtung Erzurum. Die Crew bestand aus Pilot, Copilot, Arzt sowie einer Rettungsassistentin.

Nach einem mehrstündigen Flug erreichte das IFA-Notfallteam den Flughafen von Erzurum. Das IFA-Team um den erfahrenen türkischen Arzt Dr. Mesut Mese und die Rettungsassistentin Frau Isminur Mese machten sich sofort auf den Weg in das Krankenhaus, um weitere Fragen für den Rücktransport mit den Ärzten vor Ort sowie dem Patienten zu klären.

Jedoch sollte es in Erzurum zu einer kleinen Überraschung kommen. Obwohl die IFA-Notrufzentrale von Deutschland aus angefragt hatte, ob der benötigte Treibstoff vorhanden ist, erlebte die Crew vor Ort leider das Gegenteil. Aber auch dies war für das erfahrene Team von der IFA kein Problem. Nach einer Kontaktaufnahme mit dem türkischen Militär vor Ort bot sich schnell die Möglichkeit, den Militärflughafen in Kayseri zu nutzen. Das türkische Militär organisierte sofort die Landefreigabe für den Militärflughafen. Dort gelandet, stand bereits alles in vorbildlicher Art und Weise zum Betanken bereit und so konnte der Flug ohne weitere Komplikation nach kurzer Zeit weitergehen.

Der 80-jährige türkische Patient, der seit 2001 Mitglied bei der Internationale Flugambulanz e.V. ist, wurde nach Hause in das städtische Klinikum Dortmund gebracht, um eine bestmögliche medizinische Versorgung zu garantieren. Die angefallenen Kosten für die Rückholung von ca. 20.000 Euro wurden vollständig von der IFA getragen.